MICROARRAY-DIAGNOSTIK

Die Array-CGH (Comparative Genomic Hybridisation, vergleichende genomische Hybridisierung) ist eine molekulargenetische Methode zur Detektion von kleinen Verlusten und Zugewinnen an chromosomalem Material, die unterhalb der Auflösungsgrenze einer konventionellen Chromosomenanalyse (~5 Mb) liegen. Diese Technologie bietet eine Auflösung von bis zu 30 kb und kann unter anderem zur postnatalen Abklärung syndromaler Auffälligkeiten angewendet werden. 

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INDIKATION

  • Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder geistiger Behinderung: Array-CGH ist besonders hilfreich bei der Identifikation submikroskopischer Deletionen oder Duplikationen, die bei Kindern mit unerklärlichen Entwicklungsverzögerungen oder geistiger Behinderung vorliegen können.
  • Neugeborene mit angeborenen Fehlbildungen: Bei Neugeborenen mit multiplen oder komplexen angeborenen Fehlbildungen kann Array-CGH die Aufdeckung zugrunde liegender genetischer Ursachen unterstützen.
  • Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen: Diese Methode kann strukturelle chromosomale Aberrationen identifizieren, die bei Kindern mit autistischen Verhaltensweisen auftreten und zur besseren diagnostischen Einordnung beitragen.
  • Kinder mit Wachstumsstörungen: Bei Kindern mit unerklärlichem Kleinwuchs oder überdurchschnittlichem Wachstum kann Array-CGH genetische Anomalien aufdecken, die das Wachstum beeinflussen.: Familiäre Disposition zu chromosomalen Anomalien

Diagnostik

Die Array-CGH-Technologie basiert auf der vergleichenden genomischen Hybridisierung, bei der Patienten- und Referenz-DNA mit unterschiedlichen Fluorochromen farbmarkiert werden. Diese farbmarkierten DNA-Proben werden auf einen Glasobjektträger (Array) aufgetragen, auf dem tausende DNA-Sonden in hoher Dichte immobilisiert sind. Die Patienten- und Referenz-DNA konkurrieren um die Bindung an diese DNA-Sonden, abhängig von ihren Mengenverhältnissen. Durch die Detektion der Fluoreszenzsignale mittels Laserscanner und deren computergestützte Auswertung können genomische Bereiche identifiziert werden, die in der Patienten-DNA im Vergleich zur Referenz-DNA deletiert oder dupliziert vorliegen.

Die Array-CGH erfasst keine monogenen Erkrankungen (Punktmutationen), Triploidien, schwache Mosaike und balancierte Translokationen. Diese Einschränkungen sollten bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden.