Die hereditäre Hämochromatose, insbesondere die durch Mutationen im HFE-Gen verursachte Form, ist eine genetische Störung, die durch eine übermäßige Eisenabsorption und -akkumulation gekennzeichnet ist, was zu einer progressiven Eisenüberladung führt. Klinisch manifestiert sich die Erkrankung häufig durch Leberzirrhose, Diabetes mellitus, Hautpigmentierung und Arthropathie. Die Prävalenz der Hämochromatose variiert geografisch, ist jedoch besonders hoch in der kaukasischen Bevölkerung, wo etwa 1 von 200 bis 300 Personen homozygot für die C282Y-Mutation im HFE-Gen ist. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, wobei die Penetranz stark variieren kann, was teilweise durch zusätzliche genetische und umweltbedingte Faktoren erklärt wird. Neben der häufigsten C282Y-Mutation tragen auch die H63D- und S65C-Mutationen im HFE-Gen zur Krankheitsentstehung bei, allerdings in einem geringeren Maße und oft in Verbindung mit der C282Y-Mutation. Das Management der Hämochromatose zielt darauf ab, die Eisenlast zu reduzieren und Organschäden zu verhindern. Dies wird in der Regel durch regelmäßige Aderlässe oder in einigen Fällen durch die Verwendung von Eisenchelatbildnern erreicht. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Prognose der Patienten zu verbessern und schwere Komplikationen zu vermeiden. Die genetische Basis und die Pathophysiologie der Hämochromatose sind gut charakterisiert, was die Grundlage für zielgerichtete Screening-Programme und individuelle Behandlungsstrategien bildet.