Die Fabry-Krankheit ist eine X-chromosomal vererbte lysosomale Speicherkrankheit, die durch Mutationen im GLA-Gen verursacht wird, welches für das Enzym Alpha-Galaktosidase A kodiert. Diese Mutationen führen zu einer reduzierten oder fehlenden Enzymaktivität, was sich in der Akkumulation von Globotriaosylceramid in den Zellen verschiedener Organe manifestiert. Klinisch ist die Fabry-Krankheit durch episodische Schmerzen in den Extremitäten, eine charakteristische Angiokeratoma corporis diffusum und Hypohidrose gekennzeichnet. Zudem können renale, kardiale und zerebrovaskuläre Komplikationen auftreten, die die Lebenserwartung signifikant reduzieren. Die Prävalenz variiert je nach Population, wobei geschätzte Zahlen bei etwa 1:40.000 bis 1:117.000 liegen, wobei spätmanifestierende Formen möglicherweise unterdiagnostiziert sind. Die Vererbung erfolgt X-chromosomal, was bedeutet, dass männliche Individuen stärker betroffen sind, während weibliche Trägerinnen oft mildere Symptome zeigen. Die genetische Basis umfasst eine Vielzahl von Mutationstypen im GLA-Gen, einschließlich Missense-, Nonsense- und Splice-Site-Mutationen sowie kleinere Deletionen und Insertionen. Das Management der Fabry-Krankheit erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der die Enzymersatztherapie als Hauptbehandlungsoption einschließt. Diese Therapie zielt darauf ab, das fehlende oder defekte Enzym zu ersetzen und die Anhäufung von Globotriaosylceramid zu reduzieren. Zusätzlich sind unterstützende Maßnahmen zur Behandlung von Schmerz, gastrointestinalen Symptomen und psychologischen Aspekten von Bedeutung. Eine regelmäßige Überwachung der Herz-, Nieren- und Gehirnfunktion ist entscheidend, um frühzeitig intervenieren zu können und die Prognose der Patienten zu verbessern.