Zellweger-Syndrom (ZWS)

Hintergrund

Das Zellweger-Syndrom (ZWS) ist eine schwerwiegende, multisystemische erbliche Störung, die durch Defekte in der Biogenese von Peroxisomen charakterisiert wird. Klinisch manifestiert sich das ZWS typischerweise unmittelbar nach der Geburt mit ausgeprägten Hypotonien, Krampfanfällen, charakteristischen fazialen Dysmorphien, sowie schweren Beeinträchtigungen der Leberfunktion und des Gehirns. Eine progressive Leukodystrophie und sensorineurale Schwerhörigkeit sind ebenfalls häufig. Die Prävalenz des ZWS ist gering, jedoch mit signifikanten geografischen und ethnischen Variationen. Die Vererbung des Syndroms erfolgt autosomal-rezessiv. Genetisch liegt dem ZWS eine Mutation in einem der PEX-Gene zugrunde, die für die Peroxisomenbiogenese essenziell sind. Über 12 verschiedene PEX-Gene sind bekannt, die mit dem Syndrom assoziiert sein können, wobei Mutationen in PEX1, PEX6 und PEX10 am häufigsten sind. Das Management des ZWS erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der symptomatische Behandlungen, supportive Therapien und eine sorgfältige Überwachung der neurologischen Entwicklung umfasst. Frühzeitige Interventionen wie Ernährungsmanagement und physikalische Therapien sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern und Komplikationen zu minimieren. Trotz intensiver Bemühungen bleibt die Prognose für die meisten Patienten mit ZWS ernst, und die Lebenserwartung ist oft auf die Kindheit beschränkt.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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