Fragiles-X-Syndrom

Hintergrund

Das Fragile-X-Syndrom, auch bekannt als Martin-Bell-Syndrom, ist eine X-chromosomal vererbte Erkrankung, die vor allem durch eine Mutation im FMR1-Gen verursacht wird, welche zu einer Expansion von CGG-Tripletts führt. Klinisch ist das Syndrom durch eine variable Ausprägung gekennzeichnet, die von leichten Lernschwierigkeiten bis hin zu schwerer geistiger Behinderung reichen kann. Häufige Merkmale umfassen auch Verhaltensauffälligkeiten wie soziale Ängstlichkeit, ADHS und autistische Verhaltensweisen. Physische Charakteristika können Makrozephalie, ein langes schmales Gesicht, große Ohren und flexible Gelenke einschließen. Die Prävalenz des Fragilen-X-Syndroms wird auf etwa 1:5000 bei Männern und 1:4000-8000 bei Frauen geschätzt, wobei die Expressivität und Penetranz stark vom Geschlecht und vom genetischen Hintergrund abhängen können. Die Vererbung des Syndroms erfolgt X-chromosomal dominant mit variabler Expressivität und vollständiger Penetranz bei Männern, während Frauen häufig eine mildere Symptomatik zeigen. Die genetische Basis liegt in der Expansion eines CGG-Repeats im FMR1-Gen, wobei eine Anzahl von über 200 Repeats typischerweise zu einer vollständigen Methylierung des Gens und somit zu einem Funktionsverlust führt. Das Management des Fragilen-X-Syndroms erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der medizinische, psychologische und pädagogische Interventionen umfasst, um die Entwicklungspotenziale der Betroffenen zu maximieren und die Lebensqualität zu verbessern. Spezifische therapeutische Ansätze können die Behandlung von ADHD, Angststörungen und die Förderung der sprachlichen sowie sozialen Fähigkeiten beinhalten.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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