Die Charcot-Marie-Tooth-Neuropathie, axonale Form (CMT, Typ 2), ist eine heterogene Gruppe von erblichen motorischen und sensorischen Neuropathien, die durch eine primäre Degeneration der Axone und weniger durch eine Demyelinisierung gekennzeichnet ist. Klinisch manifestiert sich die Erkrankung typischerweise mit einer distalen Muskelschwäche und -atrophie, reduzierten Sehnenreflexen sowie sensorischen Defiziten, die vorrangig die unteren Extremitäten betreffen. Die Symptome entwickeln sich meist schleichend und können im frühen bis mittleren Erwachsenenalter beginnen, wobei der Schweregrad und der Verlauf der Erkrankung stark variieren können.
Die Prävalenz der CMT insgesamt wird auf etwa 1:2500 geschätzt, wobei die axonale Form einen signifikanten Anteil darstellt. Die Vererbung der CMT Typ 2 ist meist autosomal-dominant, jedoch sind auch autosomal-rezessive und X-chromosomale Vererbungsmuster dokumentiert. Die genetische Basis der CMT Typ 2 ist komplex und umfasst Mutationen in verschiedenen Genen, die für Proteine kodieren, die an der Axonfunktion und -struktur beteiligt sind, wie z.B. Mitofusin 2 und Neurofilament Light Chain.
Das Management der CMT Typ 2 konzentriert sich auf symptomatische Behandlungen und präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Komplikationen. Physiotherapie und ergotherapeutische Maßnahmen sind zentral, um die Mobilität zu erhalten und Kontrakturen vorzubeugen. Orthopädische Hilfsmittel können erforderlich sein, um die Gehfähigkeit zu unterstützen. Eine regelmäßige Überwachung und Anpassung der Therapieansätze ist notwendig, um den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden und ihre Lebensqualität zu maximieren.