Tuberöse Sklerose (TSC) ist eine genetische Erkrankung, die durch das Wachstum von nicht-malignen Tumoren in verschiedenen Organen gekennzeichnet ist, insbesondere in Gehirn, Haut, Herz, Augen, Nieren und Lunge. Klinisch manifestiert sich TSC oft in der Kindheit, wobei die Symptome je nach betroffenen Organen variieren können. Neurologische Komplikationen wie Epilepsie, kognitive Beeinträchtigungen und Verhaltensstörungen sind häufig. Hautmanifestationen umfassen Angiofibrome, hypomelanotische Makulae und Shagreen-Patches. Kardiale Rhabdomyome sind oft schon pränatal oder bei Neugeborenen erkennbar und können sich im Laufe der Zeit zurückbilden.
Die Prävalenz von TSC wird auf etwa 1:6.000 Lebendgeburten geschätzt, wobei die Erkrankung bei Männern und Frauen gleichermaßen auftritt. TSC wird autosomal-dominant vererbt, wobei zwei Hauptgene betroffen sind: TSC1 und TSC2. Mutationen in TSC2 sind häufiger und tendenziell mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert als Mutationen in TSC1. Etwa zwei Drittel der Fälle sind Neumutationen.
Die genetische Basis von TSC liegt in Mutationen, die zu einem Verlust der Funktion der Gene TSC1 oder TSC2 führen, was eine Dysregulation des mTOR-Signalwegs zur Folge hat. Dies führt zu einer gesteigerten Zellproliferation und Tumorgenese. Die Identifikation spezifischer Mutationen kann prognostische Hinweise geben und ist relevant für die genetische Beratung betroffener Familien.
Das Management von TSC erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die Überwachung und Behandlung der vielfältigen Symptome abzielt. Die Behandlung kann medikamentöse Therapien einschließen, die auf die mTOR-Inhibition abzielen, sowie chirurgische Eingriffe zur Entfernung oder Reduktion von Tumoren. Regelmäßige Überwachung durch bildgebende Verfahren und klinische Bewertungen sind entscheidend, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.