Fragiles X-Tremor/Ataxie-Syndrom (FXTAS)

Hintergrund

Das Fragile X-Tremor/Ataxie-Syndrom (FXTAS) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die hauptsächlich männliche Träger des prämutierten FMR1-Gens betrifft. Klinisch ist FXTAS durch das Auftreten von Intentionstremor, zerebellärer Ataxie, Parkinsonismus, autonomen Dysfunktionen und kognitiven Beeinträchtigungen gekennzeichnet. Die Symptome beginnen typischerweise im Alter von 50 bis 75 Jahren. Die Prävalenz von FXTAS bei männlichen FMR1-Prämutationsträgern liegt bei etwa 40%, während weibliche Träger seltener und mit milderer Symptomatik betroffen sind. Die Vererbung des Syndroms erfolgt über die Übertragung der FMR1-Prämutation, die zwischen 55 und 200 CGG-Repeats im 5′ nicht-translatierten Bereich des FMR1-Gens aufweist. Die genetische Basis von FXTAS ist durch eine toxische Gain-of-Function-Mechanik gekennzeichnet, die durch erhöhte FMR1-mRNA-Niveaus verursacht wird, welche zu zellulärem Stress und neuronalen Schädigungen führen. Das Management von FXTAS erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der symptomatische Behandlungen zur Kontrolle von Tremor und Ataxie, physikalische Therapie zur Unterstützung der Mobilität und kognitive Unterstützung umfasst. Pharmakologische Interventionen können ebenfalls zur Linderung spezifischer Symptome eingesetzt werden, wobei die Reaktion auf diese Behandlungen variabel ist und individuell angepasst werden muss.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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