Walker-Warburg-Syndrom (WWS, MDDGA)

Hintergrund

Das Walker-Warburg-Syndrom (WWS), auch bekannt als Muscular Dystrophy-Dystroglycanopathy Typ A, ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch schwere kongenitale Muskeldystrophie, Lissenzephalie und Augenfehlbildungen charakterisiert ist. Die klinischen Merkmale umfassen eine ausgeprägte Hypotonie, Entwicklungsverzögerung und in vielen Fällen frühzeitige Mortalität, meist innerhalb des ersten Lebensjahres. Neurologische Symptome sind aufgrund der Lissenzephalie ausgeprägt, was zu schweren intellektuellen Beeinträchtigungen und epileptischen Anfällen führt. Ophthalmologische Anomalien können Katarakte, Mikrophthalmie und andere strukturelle Augendefekte umfassen.

Die Prävalenz von WWS ist sehr gering, wobei genaue Zahlen aufgrund der Seltenheit der Erkrankung schwer zu bestimmen sind. Es wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass beide Kopien eines betroffenen Gens in jedem Zell defekt sein müssen, damit die Krankheit auftritt. Die genetische Basis von WWS ist heterogen, wobei Mutationen in mehreren Genen, die an der Glykosylierung von Dystroglykan beteiligt sind, zur Krankheit führen können. Zu diesen Genen gehören POMT1, POMT2, FKTN, FKRP, LARGE und andere, die alle eine Rolle in der posttranslationalen Modifikation und Funktion des Dystroglykan-Komplexes spielen, einem wichtigen Bestandteil der extrazellulären Matrix von Muskel- und Nervenzellen.

Das Management von WWS erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der die Behandlung von muskulären, neurologischen und ophthalmologischen Symptomen umfasst. Die Betreuung zielt darauf ab, die Lebensqualität zu verbessern und Komplikationen zu minimieren, wobei die therapeutischen Optionen auf die spezifischen Symptome des einzelnen Patienten zugeschnitten sind. Palliative Maßnahmen und unterstützende Therapien, einschließlich Physiotherapie, Ergotherapie und spezialisierte Ernährungsunterstützung, sind wesentliche Bestandteile des Managements. Aufgrund der Schwere und Komplexität der Erkrankung ist eine frühzeitige und genaue Diagnose entscheidend für eine optimale Betreuung und Familienberatung.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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