Miller-Dieker-Lissenzephalie-Syndrom (MDLS)

Hintergrund

Das Miller-Dieker-Lissenzephalie-Syndrom (MDLS) ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch eine charakteristische glatte Hirnoberfläche (Lissenzephalie) gekennzeichnet ist, die auf eine gestörte neuronale Migration während der embryonalen Entwicklung zurückzuführen ist. Klinisch manifestiert sich das Syndrom durch schwere geistige Behinderung, Entwicklungsverzögerung, Epilepsie und typische faziale Dysmorphien. Die Prävalenz von MDLS ist gering, jedoch sind genaue Zahlen aufgrund der Seltenheit der Erkrankung schwer zu bestimmen. MDLS wird autosomal-dominant vererbt, wobei die meisten Fälle auf neue Mutationen zurückzuführen sind. Genetisch ist das Syndrom hauptsächlich mit Deletionen auf Chromosom 17p13.3 assoziiert, wo das LIS1-Gen lokalisiert ist, das eine entscheidende Rolle in der neuronalen Migration spielt. Management des MDLS erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die spezifischen Symptome des Patienten abgestimmt ist. Dies umfasst in der Regel eine Kombination aus symptomatischer Behandlung der Epilepsie, physiotherapeutischen Maßnahmen zur Förderung der motorischen Fähigkeiten sowie spezielle Förderprogramme zur Unterstützung der kognitiven Entwicklung. Frühzeitige Interventionen können dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, obwohl die grundlegende Prognose der Erkrankung durch die Schwere der Hirnmalformationen begrenzt ist.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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