Die Fallot-Tetralogie (TOF) ist eine komplexe angeborene Herzfehlbildung, die durch vier charakteristische Merkmale definiert wird: Pulmonalstenose, rechtsventrikuläre Hypertrophie, überreitende Aorta und Ventrikelseptumdefekt. Diese Konstellation führt zu einer signifikanten Mischung von oxygeniertem und desoxygeniertem Blut im systemischen Kreislauf. Die klinischen Manifestationen variieren stark, abhängig vom Grad der Pulmonalstenose und der Größe des Ventrikelseptumdefekts, und reichen von Zyanose bis hin zu Herzinsuffizienz. Die Prävalenz der TOF wird auf etwa 1 Fall pro 2.500 Lebendgeburten geschätzt, was sie zu einem der häufigsten angeborenen Herzfehler macht.
Die Vererbung der TOF ist in den meisten Fällen sporadisch, jedoch sind familiäre Fälle dokumentiert, die auf eine genetische Komponente hinweisen. Spezifische genetische Mutationen, wie jene im JAG1-Gen oder im NKX2-5-Gen, wurden in einigen Familien mit gehäufter TOF-Inzidenz identifiziert. Diese genetischen Assoziationen unterstützen die Hypothese, dass TOF aus einer Interaktion von multiplen genetischen und möglicherweise auch umweltbedingten Faktoren resultiert.
Das Management der TOF erfordert eine individualisierte Herangehensweise, die oft eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und chirurgischer Intervention umfasst. Die primäre chirurgische Behandlung, die in der Regel im Säuglingsalter durchgeführt wird, zielt darauf ab, den Ventrikelseptumdefekt zu schließen und die Pulmonalstenose zu korrigieren. Langzeitmanagement umfasst regelmäßige kardiologische Überwachung zur Früherkennung von Spätkomplikationen wie Arrhythmien, rechtsventrikulärer Dysfunktion oder pulmonaler Regurgitation. Die interdisziplinäre Betreuung durch Kardiologen, Genetiker und spezialisierte Pflegekräfte ist entscheidend für die Optimierung der Lebensqualität und Prognose der betroffenen Individuen.