Konstitutionelles MMR-Defizienz-Syndrom (CMMRDS, MMRCS)

Hintergrund

Das konstitutionelle Mismatch-Reparatur-Defizienz-Syndrom (CMMRDS) ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch eine biallelische Mutation in einem der Mismatch-Reparatur (MMR) Gene (MLH1, MSH2, MSH6, PMS2) verursacht wird. Klinisch ist das Syndrom durch eine hohe Prädisposition für verschiedene Krebsarten gekennzeichnet, einschließlich hämatologischer Neoplasien, Hirntumoren und Lynch-Syndrom-assoziierten Krebsarten, die oft bereits im Kindes- oder Jugendalter auftreten. Die Prävalenz von CMMRDS ist nicht genau bekannt, aber die Erkrankung ist extrem selten mit einer geschätzten Inzidenz, die deutlich unter 1 zu 1.000.000 liegt. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, was bedeutet, dass ein Individuum von beiden Elternteilen eine Kopie des mutierten Gens erben muss, um die Krankheit zu entwickeln. Die genetische Basis umfasst eine Vielzahl von Mutationen in den MMR-Genen, die zu einem Verlust der Genfunktion führen. Das Management von CMMRDS erfordert eine interdisziplinäre Betreuung und umfasst regelmäßige Überwachung auf Krebsentwicklung durch bildgebende Verfahren und Laboruntersuchungen, prophylaktische Maßnahmen, einschließlich chirurgischer Interventionen, und gegebenenfalls eine angepasste onkologische Therapie. Die frühzeitige Erkennung und das Management von Krebserkrankungen sind entscheidend für die Prognose der Betroffenen.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

Dokumente für Zuweiser