Hyperphosphatasie-Intelligenzminderung-Syndrom (HPMRS)

Hintergrund

Das Hyperphosphatasie-Intelligenzminderung-Syndrom (HPMRS), auch bekannt als Mabry-Syndrom, ist durch persistierend erhöhte alkalische Phosphatase, kognitive Beeinträchtigungen und charakteristische faziale Dysmorphien gekennzeichnet. Die klinischen Merkmale variieren, umfassen jedoch häufig Entwicklungsverzögerungen, Hypotonie und gelegentlich Krampfanfälle. Die Prävalenz von HPMRS ist nicht genau definiert, da viele Fälle möglicherweise unerkannt bleiben, jedoch sind bislang über 40 Fälle in der wissenschaftlichen Literatur dokumentiert.

Die Vererbung des Syndroms erfolgt autosomal-rezessiv. Genetisch ist HPMRS mit Mutationen in den Genen PIGV, PIGO, PGAP2 und PGAP3 assoziiert, die alle eine Rolle im Glykosylphosphatidylinositol-(GPI)-Anker-Biosyntheseweg spielen. Diese genetischen Veränderungen führen zu einer fehlerhaften GPI-Ankerung von Proteinen an der Zelloberfläche, was die vielfältigen Symptome des Syndroms erklärt.

Das Management von HPMRS erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist. Die Behandlung kann unterstützende Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie und spezielle Förderprogramme umfassen. Eine regelmäßige Überwachung und Anpassung der therapeutischen Strategien ist entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Komplikationen zu minimieren. Eine spezifische Therapie, die auf die genetische Ursache des Syndroms abzielt, existiert derzeit nicht, jedoch könnte die zukünftige Forschung in der GPI-Anker-Biologie neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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