Lissenzephalie, X-chromosomal (LISX), ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch eine gestörte neuronale Migration während der embryonalen Entwicklung gekennzeichnet ist, was zu einer vereinfachten Hirnrindenstruktur und einer verminderten Anzahl von Hirnwindungen (Gyri) führt. Klinisch manifestiert sich LISX durch schwere psychomotorische Retardierung, Muskelspastik, Epilepsie und charakteristische Gesichtsdysmorphien. Die Prävalenz von LISX ist gering, jedoch nicht genau definiert, da viele Fälle möglicherweise unerkannt bleiben oder als andere Formen der Lissenzephalie diagnostiziert werden.
Die Vererbung von LISX erfolgt X-chromosomal. Das bedeutet, dass weibliche Trägerinnen des defekten Gens oft nur milde Symptome zeigen oder asymptomatisch sein können, während betroffene Männer in der Regel schwerere klinische Manifestationen aufweisen. Genetisch ist LISX hauptsächlich mit Mutationen im DCX-Gen (Doublecortin) assoziiert, das eine entscheidende Rolle bei der neuronalen Migration spielt. Mutationen in diesem Gen stören die Bildung von Mikrotubuli, was zu den charakteristischen Hirnstrukturveränderungen führt.
Das Management von LISX erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist. Die Behandlung konzentriert sich auf die Kontrolle von Epilepsie durch antikonvulsive Medikamente, physikalische Therapie zur Förderung der motorischen Fähigkeiten und gegebenenfalls orthopädische Interventionen zur Korrektur von Muskelkontrakturen. Eine regelmäßige Überwachung und Anpassung der therapeutischen Strategien ist entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Komplikationen zu minimieren.