Spinale und bulbäre Muskelatrophie 1, X-chromosomal (SMAX1)

Hintergrund

Die spinale und bulbäre Muskelatrophie 1, X-chromosomal (SMAX1), auch bekannt als Kennedy-Krankheit, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch progressive Muskelschwäche und -atrophie, insbesondere der Extremitäten und bulbären Muskulatur, charakterisiert ist. Die klinischen Merkmale umfassen zudem Faszikulationen, Krämpfe, Dysarthrie und Dysphagie. Die Symptome manifestieren sich typischerweise in der dritten bis fünften Lebensdekade. Die Prävalenz von SMAX1 ist relativ niedrig, mit einer geschätzten Inzidenz von etwa 1 zu 40.000 männlichen Geburten. Diese Erkrankung wird X-chromosomal rezessiv vererbt, was bedeutet, dass weibliche Träger in der Regel symptomfrei sind, während männliche Träger die vollen klinischen Symptome zeigen.

Die genetische Basis von SMAX1 liegt in Mutationen im Androgenrezeptor-Gen (AR), das auf dem X-Chromosom lokalisiert ist. Diese Mutationen führen typischerweise zu einer Expansion von CAG-Trinukleotid-Wiederholungen in der kodierenden Region des Gens, was zu einer verlängerten Polyglutamin-Kette im Androgenrezeptor-Protein führt. Diese abnorme Verlängerung beeinträchtigt die normale Funktion des Rezeptors und führt zu den neurodegenerativen Veränderungen, die mit SMAX1 assoziiert sind.

Das Management von SMAX1 konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Dies umfasst physikalische Therapie zur Erhaltung der Muskelkraft und Mobilität, ergotherapeutische Maßnahmen zur Unterstützung bei täglichen Aktivitäten und gegebenenfalls den Einsatz von Hilfsmitteln wie Gehhilfen oder Rollstühlen. Eine regelmäßige Überwachung und Behandlung von respiratorischen Komplikationen ist ebenfalls entscheidend, da die Schwäche der Atemmuskulatur fortschreiten kann. Da es derzeit keine kurative Therapie gibt, ist die symptomatische Behandlung der Schlüssel zur Betreuung von Patienten mit SMAX1.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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