Magenkarzinom, hereditäres diffuses (HDGC)

Hintergrund

Das hereditäre diffuse Magenkarzinom (HDGC) ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch eine hohe Penetranz für diffuse Magenkrebsarten charakterisiert ist und auch mit einem erhöhten Risiko für lobuläres Brustkrebs einhergeht. Die klinischen Merkmale von HDGC umfassen das Auftreten von Magenkrebs in jungen Jahren, oft ohne vorherige Symptome, was die Früherkennung erschwert. Histopathologisch ist der diffuse Typ des Magenkarzinoms durch eine Infiltration der Magenwand durch schlecht differenzierte Krebszellen gekennzeichnet, die eine signet-ring Zellmorphologie aufweisen können. Die Prävalenz von HDGC ist gering, jedoch ist die genaue Inzidenz schwer zu bestimmen, da viele Fälle aufgrund der subtilen Symptomatik unerkannt bleiben. Die Vererbung von HDGC erfolgt autosomal-dominant, wobei Mutationen im CDH1-Gen, das für das Protein E-Cadherin kodiert, die häufigste genetische Ursache sind. Diese Mutationen führen zu einer Funktionsstörung in der Zelladhäsion und epithelialen Integrität, was die Krebsentwicklung begünstigt. Das Management von HDGC erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise, die eine genetische Beratung, regelmäßige Überwachung und prophylaktische Maßnahmen einschließt. Bei genetisch bestätigten Trägern von CDH1-Mutationen wird häufig eine prophylaktische Gastrektomie empfohlen, da dies die einzige definitive Methode zur Krebsprävention darstellt. Die Überwachungsstrategien bei Familienmitgliedern ersten Grades sollten ebenfalls angepasst werden, um das Risiko einer späten Diagnose zu minimieren.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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