Isovalerianazidämie (IVA)

Hintergrund

Isovalerianazidämie (IVA) ist eine erbliche Stoffwechselstörung, die durch eine Dysfunktion im Abbau der verzweigtkettigen Aminosäure Leucin gekennzeichnet ist. Die klinischen Merkmale variieren stark und reichen von schweren neonatalen Formen mit metabolischer Azidose, Hyperammonämie und charakteristischem „schweißigen Füße“-Geruch bis zu milderen, intermittierenden Formen, die oft erst bei älteren Kindern oder Erwachsenen diagnostiziert werden. Die Prävalenz von IVA ist geografisch unterschiedlich, mit einer höheren Inzidenz in bestimmten Populationen wie den Amischen, bei denen etwa 1 von 250 Personen betroffen ist. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, wobei Mutationen im IVD-Gen, das für die Isovaleryl-CoA-Dehydrogenase kodiert, die Krankheit verursachen. Mehr als 80 verschiedene Mutationen dieses Gens sind bekannt, die zu einem partiellen oder vollständigen Verlust der Enzymaktivität führen können. Das Management von IVA umfasst diätetische Einschränkungen, insbesondere eine Reduktion der Leucinzufuhr, und die Verabreichung von Glycin, das die Ausscheidung von Isovaleriansäure als Isovalerylglycin fördert. Bei akuten metabolischen Krisen ist eine aggressive Behandlung mit intravenöser Glukose und Carnitin erforderlich, um die Anhäufung toxischer Metaboliten zu verhindern und eine normale Stoffwechsellage wiederherzustellen. Die Langzeitüberwachung und -behandlung durch ein multidisziplinäres Team sind entscheidend, um die Entwicklung und das Fortschreiten von Komplikationen zu minimieren.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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