Hypercholesterinämie, familiäre (FHCL)

Hintergrund

Die familiäre Hypercholesterinämie (FHCL) ist eine genetische Störung, die durch erhöhte Cholesterinspiegel im Blut, insbesondere des Low-Density-Lipoprotein-Cholesterins (LDL-C), charakterisiert wird. Diese Erhöhung führt zu einem erhöhten Risiko für koronare Herzkrankheit und andere Formen von kardiovaskulären Erkrankungen. Klinisch manifestiert sich die FHCL oft durch Xanthome, die sich bereits in der Kindheit entwickeln können, sowie durch eine vorzeitige koronare Herzkrankheit, die häufig vor dem 55. Lebensjahr auftritt. Die Prävalenz der heterozygoten Form der FHCL liegt bei etwa 1:250, während die homozygote Form wesentlich seltener ist und eine Prävalenz von etwa 1:160.000 bis 1:300.000 aufweist. Die Vererbung der FHCL erfolgt autosomal-dominant, was bedeutet, dass die Übertragung des mutierten Gens von nur einem Elternteil ausreicht, um die Krankheit zu manifestieren. Genetisch ist die FHCL hauptsächlich durch Mutationen im LDL-Rezeptor-Gen (LDLR), aber auch in anderen Genen wie Apolipoprotein B (APOB) und Proprotein Convertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9) bedingt. Diese Mutationen führen zu einer verminderten Clearance von LDL-C aus dem Blutkreislauf. Das Management der FHCL umfasst in erster Linie die Senkung des LDL-C-Spiegels durch Lebensstiländerungen und Medikamente, insbesondere Statine. Bei schweren Formen oder Statin-Unverträglichkeit können zusätzliche Therapien wie PCSK9-Inhibitoren oder Lipoproteinapherese erforderlich sein, um das kardiovaskuläre Risiko zu minimieren.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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