Homocystinurie durch MTHFR-Aktivitätsmangel

Hintergrund

Homocystinurie durch MTHFR-Aktivitätsmangel ist eine seltene erbliche Stoffwechselstörung, die durch eine verminderte Aktivität des Enzyms Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR) gekennzeichnet ist. Klinisch manifestiert sich die Erkrankung häufig durch Entwicklungsverzögerung, motorische und sprachliche Defizite sowie durch vaskuläre Ereignisse wie Thrombosen. Neurologische Symptome können variabel sein und von leichten kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zu schweren psychomotorischen Retardierungen reichen. Die Prävalenz der Erkrankung ist nicht genau bekannt, da viele Fälle wahrscheinlich unerkannt bleiben. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, was bedeutet, dass zwei Kopien des mutierten Gens notwendig sind, um die Krankheit zu manifestieren. Genetisch liegt der Erkrankung eine Mutation im MTHFR-Gen zugrunde, die zu einer reduzierten Funktion des Enzyms führt. Dies beeinträchtigt den Homocystein-Metabolismus und führt zu erhöhten Homocysteinspiegeln im Blut, was verschiedene pathologische Prozesse auslösen kann. Das Management der Homocystinurie durch MTHFR-Aktivitätsmangel erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der diätetische Maßnahmen zur Senkung des Homocysteinspiegels, medikamentöse Therapie mit Betain, Folsäure und gegebenenfalls Vitamin B6 und B12 umfasst. Eine regelmäßige Überwachung der Homocysteinspiegel ist entscheidend, um die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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