Fruktoseintoleranz, hereditäre (HFI)

Hintergrund

Die hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) ist eine autosomal-rezessive Stoffwechselerkrankung, die durch Defizienz der Aldolase B in der Leber, den Nieren und dem Dünndarm charakterisiert ist. Diese Enzyminsuffizienz führt zur Akkumulation von Fruktose-1-Phosphat, was toxische Effekte auf den Metabolismus der Glukose und der Fruktose hat und in Hypoglykämie, Leberschäden sowie Wachstumsstörungen resultieren kann. Klinisch manifestiert sich die HFI typischerweise in der Säuglingszeit, sobald Fruktose oder Saccharose in die Ernährung eingeführt werden, mit Symptomen wie Erbrechen, Hypoglykämie und Gedeihstörungen. Die Prävalenz der HFI ist relativ niedrig und wird auf etwa 1:20.000 bis 1:30.000 geschätzt, wobei regionale Unterschiede bestehen können. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, wobei Mutationen im ALDOB-Gen, das auf Chromosom 9q31.1 lokalisiert ist, für die Erkrankung verantwortlich sind. Über 30 verschiedene Mutationen dieses Gens sind bekannt, die zu einem Funktionsverlust des Aldolase B Enzyms führen. Das Management der HFI erfordert eine strenge diätetische Restriktion von Fruktose, Saccharose und Sorbit. Eine frühzeitige Diagnose und die Einhaltung einer angepassten Diät können die Prognose signifikant verbessern und die Entwicklung von schwerwiegenden Leber- und Nierenschäden verhindern.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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