Das Denys-Drash-Syndrom (DDS) ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch eine Trias aus Nephropathie, Gonadendysgenesie und einem erhöhten Risiko für Wilms-Tumor gekennzeichnet ist. Die klinischen Merkmale manifestieren sich typischerweise im frühen Kindesalter. Die Nephropathie äußert sich oft als nephrotisches Syndrom, das rasch zu einer Niereninsuffizienz fortschreiten kann. Patienten mit DDS zeigen zudem eine variierende Ausprägung von Gonadendysgenesie, die bei genetisch männlichen Individuen zu einer gestörten sexuellen Entwicklung führen kann. Das Syndrom ist auch mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Wilms-Tumoren verbunden, wobei etwa 90% der Betroffenen vor dem Alter von drei Jahren einen solchen Tumor entwickeln.
Die Prävalenz von DDS ist sehr gering, und genaue Zahlen zur weltweiten Verbreitung sind nicht umfassend dokumentiert. Das Syndrom wird autosomal-dominant vererbt, wobei die meisten Fälle auf De-novo-Mutationen im WT1-Gen zurückzuführen sind. Dieses Gen spielt eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der Nieren und Gonaden. Mutationen im WT1-Gen, die DDS verursachen, führen typischerweise zu einer veränderten Funktion des WT1-Proteins, was die normale Entwicklung und Funktion der betroffenen Organe stört.
Das Management von DDS erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der die Überwachung und Behandlung der Nierenfunktion, die Überwachung auf die Entwicklung von Wilms-Tumoren und die Unterstützung bei der Geschlechtsentwicklung umfasst. Die frühzeitige Erkennung und das Management von Nierenkomplikationen sind entscheidend, um das Fortschreiten zur Niereninsuffizienz zu verzögern. Eine regelmäßige Überwachung mittels Bildgebung ist erforderlich, um Wilms-Tumoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Betreuung von Patienten mit DDS sollte idealerweise in Zentren erfolgen, die auf seltene genetische Erkrankungen spezialisiert sind, um eine optimale Versorgung und Zugang zu spezialisierten Therapien zu gewährleisten.