Hypogonadotroper Hypogonadismus (HH) beim Mann ist eine Form der Hypogonadismus, die durch eine insuffiziente Sekretion der gonadotropen Hormone Luteinisierendes Hormon (LH) und Follikelstimulierendes Hormon (FSH) verursacht wird. Diese hormonelle Dysregulation führt zu einer verminderten Testosteronproduktion und beeinträchtigter Spermatogenese. HH kann angeboren oder erworben sein. Angeborene Formen umfassen Kallmann-Syndrom und andere genetische Störungen, die die hypothalamisch-hypophysäre Achse betreffen. Erworbene Ursachen umfassen Schädeltraumata, Tumoren, Entzündungen und Bestrahlung im Bereich des Hypothalamus oder der Hypophyse. Diagnostisch wird HH durch niedrige Testosteronspiegel in Kombination mit niedrigen oder inadäquaten gonadotropen Hormonspiegeln charakterisiert.
Indikationen
Genetische Analysen zur Abklärung von hypogonadotropem Hypogonadismus beim Mann sind in folgenden Fällen indiziert:
- Primäre Diagnose des hypogonadotropen Hypogonadismus: Bei jungen Männern mit verzögerter Pubertät oder bei Männern mit Symptomen eines Hypogonadismus wie Libidoverlust, erektiler Dysfunktion, und vermindertem Bartwuchs sollten genetische Tests durchgeführt werden, um eine angeborene Form des HH, wie das Kallmann-Syndrom, auszuschließen.
- Differentialdiagnose bei hypogonadotropem Hypogonadismus: Bei erwachsenen Männern mit Hypogonadismus und gleichzeitig niedrigen gonadotropen Hormonen ist eine genetische Analyse wichtig zur Unterscheidung zwischen erworbenen und genetisch bedingten Formen.
- Familienanamnese von hypogonadotropem Hypogonadismus: Bei Männern mit einer positiven Familienanamnese von HH sollte eine genetische Analyse durchgeführt werden, um eine erbliche Komponente zu identifizieren, die auf rezessive oder X-chromosomale Vererbung hinweisen könnte.
- Begleitende olfaktorische Anomalien: Bei Patienten mit HH und gleichzeitigem Anosmie oder Hyposmie ist eine genetische Untersuchung auf Kallmann-Syndrom und andere damit verbundene genetische Störungen angezeigt, da diese Symptome häufig mit spezifischen genetischen Mutationen assoziiert sind.
- Unklare hypogonadotrope Hypogonadismusfälle: Bei Fällen, in denen die Ursache des hypogonadotropen Hypogonadismus nicht durch Anamnese, körperliche Untersuchung oder bildgebende Verfahren geklärt werden kann, können genetische Tests Aufschluss geben und eine spezifische Diagnosestellung ermöglichen.
- Unklare hypogonadotrope Hypogonadismusfälle: Bei Fällen, in denen die Ursache des hypogonadotropen Hypogonadismus nicht durch Anamnese, körperliche Untersuchung oder bildgebende Verfahren geklärt werden kann, können genetische Tests Aufschluss geben und eine spezifische Diagnosestellung ermöglichen.
- Versagen der Therapie bei hypogonadotropem Hypogonadismus: Bei Patienten, die auf eine Standardtherapie mit Gonadotropin oder Testosteronersatztherapie nicht ansprechen, kann eine genetische Analyse helfen, seltene genetische Ursachen zu identifizieren, die eine spezifische Therapieanpassung erfordern könnten.
Die genetische Diagnostik von HH umfasst die Analyse von Genen, die an der Regulation der hypothalamisch-hypophysären Achse beteiligt sind, wie KAL1, FGFR1, PROK2, PROKR2 und andere relevante Gene.