Die selektive Zahnagenesie, auch bekannt als STHAG (Selective Tooth Agenesis), ist eine Erkrankung, die durch das Fehlen einer oder mehrerer permanenter Zähne charakterisiert ist, ausgenommen der Weisheitszähne. Die klinischen Merkmale variieren stark, von einzelnen bis zu mehreren fehlenden Zähnen, was die Kaufunktion und Ästhetik beeinträchtigen kann. Die Prävalenz dieser Erkrankung ist variabel, wobei milde Formen (wenige fehlende Zähne) häufiger sind als schwere Formen (viele oder alle Zähne fehlen). Die Vererbung erfolgt meist autosomal-dominant, wobei auch autosomal-rezessive und X-gebundene Muster beobachtet wurden. Die genetische Basis umfasst Mutationen in verschiedenen Genen, die für die Zahnentwicklung wichtig sind, darunter AXIN2, MSX1 und PAX9. Diese Gene spielen eine Rolle in den Signalwegen, die für die Initiierung der Zahnentwicklung und die Differenzierung der Zahnkeime essentiell sind. Das Management der selektiven Zahnagenesie erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten, Kieferorthopäden und gegebenenfalls Chirurgen, um die funktionellen und ästhetischen Bedürfnisse der Patienten zu adressieren. Therapeutische Ansätze können Zahnimplantate, Brücken oder Prothesen umfassen, um die Kaufunktion und das Erscheinungsbild zu verbessern. Die frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlungspläne sind entscheidend für ein optimales Ergebnis.