Diabetes mellitus, permanenter neonataler (PNDM)

Hintergrund

Permanenter neonataler Diabetes mellitus (PNDM) ist eine seltene Form des Diabetes, die sich typischerweise innerhalb der ersten sechs Lebensmonate manifestiert. Die klinischen Merkmale umfassen eine anhaltende Hyperglykämie, Dehydratation, Gewichtsverlust und in einigen Fällen eine verzögerte Entwicklung. Die Prävalenz von PNDM ist gering, mit geschätzten Inzidenzraten von etwa 1:100.000 bis 1:500.000 Lebendgeburten weltweit. Die Vererbung von PNDM kann sowohl autosomal-dominant als auch autosomal-rezessiv erfolgen, abhängig von der spezifischen genetischen Ätiologie. Mutationen in mehreren Genen, darunter KCNJ11, ABCC8 und INS, sind mit der Erkrankung assoziiert. Diese Gene spielen eine wesentliche Rolle in der Funktion der Betazellen der Pankreas und der Insulinsekretion. Das Management von PNDM erfordert eine frühzeitige und dauerhafte Insulintherapie, um die Blutzuckerkontrolle zu gewährleisten und die Entwicklung von Diabetes-Komplikationen zu verhindern. In einigen Fällen, insbesondere bei genetischen Veränderungen in KCNJ11 oder ABCC8, kann eine Umstellung auf Sulfonylharnstoffe eine effektive Alternative zur Insulintherapie darstellen, die die Betazellfunktion verbessert und die Patienten von den täglichen Insulininjektionen befreit. Die genetische Charakterisierung des spezifischen Defekts bei jedem Patienten ist entscheidend für die Optimierung des Managements und die personalisierte Behandlung.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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