Epiphysäre Dysplasie, multiple, Typ 4 (EDM4)

Hintergrund

Die epiphysäre Dysplasie, multiple, Typ 4 (EDM4) ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch Störungen in der Entwicklung der Epiphysen gekennzeichnet ist. Klinisch manifestiert sich die Erkrankung vorwiegend durch Kleinwuchs, Gelenkschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke. Die Symptome beginnen typischerweise in der Kindheit und können im Laufe des Lebens zu einer signifikanten Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Die Prävalenz von EDM4 ist derzeit nicht genau bekannt, da viele Fälle möglicherweise unerkannt bleiben oder als andere Typen der epiphysären Dysplasie fehldiagnostiziert werden.

EDM4 wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass ein Individuum zwei Kopien eines mutierten Gens erben muss, um die Krankheit zu entwickeln. Die genetische Basis von EDM4 ist in Mutationen im SLC26A2-Gen lokalisiert, das für einen Sulfattransporter kodiert. Dieses Protein spielt eine entscheidende Rolle bei der Sulfatierung von Proteoglykanen, die für die normale Knorpelbildung und -funktion notwendig sind. Mutationen in diesem Gen führen zu einer gestörten Knorpelstruktur und -funktion, was die charakteristischen Skelettanomalien bei betroffenen Individuen verursacht.

Das Management von EDM4 erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der sowohl die symptomatische Behandlung von Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen als auch die Überwachung und mögliche Korrektur von Wachstumsstörungen umfasst. Physiotherapie ist oft ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung, um die Gelenkfunktion zu erhalten und Schmerzen zu minimieren. Orthopädische Eingriffe können in einigen Fällen erforderlich sein, um schwere Deformitäten zu korrigieren oder die Lebensqualität zu verbessern. Da es sich um eine genetische Erkrankung handelt, ist eine genaue genetische Beratung für die betroffenen Familien von entscheidender Bedeutung, um das Wiederholungsrisiko und die Implikationen für andere Familienmitglieder zu verstehen.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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