Proteus-Syndrom

Hintergrund

Das Proteus-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch einen Mosaikzustand des AKT1-Gens verursacht wird, welches für eine Serin-Threonin-Kinase kodiert. Diese Mutation führt zu einer somatischen Überwucherung verschiedener Gewebe, einschließlich Haut, Knochen und Fettgewebe. Die klinischen Merkmale sind äußerst variabel, jedoch typischerweise durch asymmetrische, progressive Überwucherungen gekennzeichnet, die oft zu schweren Deformitäten führen. Zu den häufigsten Manifestationen gehören epidermale Nävi, Lipome, hyperplastische Läsionen und vaskuläre Malformationen. Die Prävalenz des Syndroms ist gering, mit geschätzten Einzelfällen pro Millionen Menschen, was die Diagnose und das Management erschwert.

Die Vererbung des Proteus-Syndroms erfolgt nicht in einem klassischen Mendelschen Muster, da die Erkrankung durch postzygotische Mutationen verursacht wird, die zu einem Mosaikmuster der genetischen Veränderung im Körper führen. Dies bedeutet, dass das Risiko einer Vererbung auf Nachkommen äußerst gering ist, da die Mutationen typischerweise nicht in Keimzellen vorhanden sind.

Das Management des Proteus-Syndroms erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die spezifischen Symptome und Komplikationen des einzelnen Patienten abgestimmt ist. Eine regelmäßige Überwachung und Bewertung durch ein Team aus Spezialisten, darunter Genetiker, Dermatologen, Orthopäden und Chirurgen, ist entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Chirurgische Eingriffe können erforderlich sein, um schwere Deformitäten zu korrigieren oder Komplikationen zu behandeln, die durch das übermäßige Wachstum verursacht werden.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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