Neurofibromatose-Noonan-Syndrom (NFNS) ist eine seltene genetische Erkrankung, die Merkmale sowohl der Neurofibromatose Typ 1 (NF1) als auch des Noonan-Syndroms (NS) aufweist. Klinisch ist NFNS durch eine Kombination von kutanen Neurofibromen, Café-au-lait-Flecken, Lernschwierigkeiten, Herzfehlern wie Pulmonalstenose und hypertropher Kardiomyopathie sowie typischen fazialen Dysmorphien gekennzeichnet, die für das Noonan-Syndrom charakteristisch sind. Die Prävalenz von NFNS ist nicht genau bekannt, da viele Fälle möglicherweise nicht diagnostiziert werden oder als NF1 oder NS fehldiagnostiziert werden.
Die Vererbung von NFNS folgt einem autosomal-dominanten Muster, wobei die genetische Pathologie aus einer Kombination der für NF1 und NS typischen Mutationen resultiert. Spezifisch wurden Mutationen im NF1-Gen, das auf Chromosom 17 lokalisiert ist, und im PTPN11-Gen, das auf Chromosom 12 lokalisiert ist, bei Patienten mit NFNS identifiziert. Diese genetischen Veränderungen führen zu einer Dysregulation der RAS-MAPK-Signalweg, was die vielfältigen klinischen Manifestationen erklärt.
Das Management von NFNS erfordert eine interdisziplinäre Betreuung, die auf die spezifischen Symptome des einzelnen Patienten abgestimmt ist. Eine regelmäßige Überwachung und Behandlung von Herzfehlern ist entscheidend, ebenso wie die Überwachung des Wachstums und der Entwicklung. Neurologische Komplikationen, wie sie bei NF1 häufig sind, sollten ebenfalls proaktiv gemanagt werden. Aufgrund der Komplexität und Variabilität der Erkrankung ist eine individuelle Anpassung der Behandlungsstrategien erforderlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen.