Die polyzystische Nierenerkrankung (PKD) manifestiert sich primär durch die Bildung zahlreicher Zysten in den Nieren, die im Laufe der Zeit zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen. Klinisch kann sich die PKD durch Hypertonie, Schmerzen im Rücken oder der Seite und gelegentlich durch Nierensteine oder Harnwegsinfektionen äußern. Die Erkrankung kann auch extrarenale Manifestationen wie Leberzysten, intrakranielle Aneurysmen und Herzklappenfehler umfassen. Die Prävalenz der autosomal dominanten polyzystischen Nierenerkrankung (ADPKD), der häufigsten Form, wird auf etwa 1:400 bis 1:1000 geschätzt, während die autosomal rezessive Form (ARPKD) deutlich seltener ist. ADPKD wird typischerweise im Erwachsenenalter diagnostiziert, wohingegen ARPKD häufig bereits im Kindesalter klinische Symptome zeigt.
Die Vererbung der ADPKD erfolgt autosomal dominant, was bedeutet, dass die Übertragung von nur einem mutierten Gen von einem betroffenen Elternteil ausreicht, um die Krankheit zu verursachen. Im Gegensatz dazu erfordert ARPKD zwei Kopien des mutierten Gens, eine von jedem Elternteil. Die genetische Basis umfasst Mutationen im PKD1- oder PKD2-Gen bei ADPKD, die für die Proteine Polycystin-1 bzw. Polycystin-2 kodieren. Mutationen im PKHD1-Gen, das für das Protein Fibrocystin kodiert, sind mit ARPKD assoziiert.
Das Management der PKD konzentriert sich auf die Kontrolle der Symptome und die Verlangsamung des Fortschreitens der Nierenerkrankung. Dazu gehören die Kontrolle des Blutdrucks, die Behandlung von Harnwegsinfektionen und gegebenenfalls die Schmerzmanagement. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Nierenersatztherapie notwendig werden. Die Entscheidung für eine Nierentransplantation wird individuell basierend auf dem Gesundheitszustand des Patienten getroffen.