Hyperoxalurie

Hintergrund

Hyperoxalurie ist eine Gruppe von erblichen Stoffwechselstörungen, die durch eine übermäßige Oxalatproduktion und -ausscheidung gekennzeichnet ist, was zu Nierensteinen und Nierenversagen führen kann. Die primäre Hyperoxalurie Typ 1 (PH1), die häufigste Form, resultiert aus einem Defekt im AGXT-Gen, das für das Enzym Alanin-Glyoxylat-Aminotransferase kodiert. Typ 2 (PH2) wird durch Mutationen im GRHPR-Gen verursacht, das für Glyoxylat-Reduktase/Hydroxypyruvat-Reduktase kodiert, und Typ 3 (PH3) durch Mutationen im HOGA1-Gen, das für 4-Hydroxy-2-Oxoglutarat-Aldolase 1 kodiert. Die Prävalenz der Hyperoxalurie variiert, wobei PH1 am häufigsten auftritt und geschätzt wird, dass sie 1-3 Fälle pro 1 Million Menschen betrifft. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, was bedeutet, dass beide Kopien des betroffenen Gens Mutationen aufweisen müssen, damit die Krankheit sich manifestiert. Das Management der Hyperoxalurie erfordert eine multidisziplinäre Herangehensweise, die eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Flüssigkeitszufuhr zur Verdünnung des Urins, Medikamenten zur Reduzierung der Oxalatproduktion und in schweren Fällen Nierenersatztherapie oder Lebertransplantation umfasst. Die genetische Basis der Erkrankung und die spezifischen Mutationen können das klinische Management beeinflussen, da einige genetische Varianten mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert sind.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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