Hyperoxalurie ist eine Gruppe von erblichen Stoffwechselstörungen, die durch eine übermäßige Produktion und Akkumulation von Oxalat gekennzeichnet ist, was zu Nierensteinen und Nierenversagen führen kann. Die primäre Hyperoxalurie Typ 1 (PH1), die häufigste Form, resultiert aus einem Defekt im AGXT-Gen, das für das Enzym Alanin-Glyoxylat-Aminotransferase kodiert. Typ 2 (PH2) wird durch Mutationen im GRHPR-Gen verursacht, das für Glyoxylat-Reduktase/Hydroxypyruvat-Reduktase kodiert, während Typ 3 (PH3) auf Mutationen im HOGA1-Gen zurückzuführen ist, das für 4-Hydroxy-2-Oxoglutarat-Aldolase kodiert. Diese genetischen Veränderungen führen zu einer gestörten Glyoxylat-Metabolisierung, was eine Akkumulation von Oxalat zur Folge hat.
Die Prävalenz der Hyperoxalurie variiert, wobei PH1 am häufigsten auftritt. Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass beide Kopien eines Gens in jeder Zelle Mutationen aufweisen müssen, damit die Krankheit zum Ausdruck kommt. Die genetische Basis der Hyperoxalurie umfasst eine Vielzahl von Mutationen, die die Enzymaktivität beeinträchtigen und zu einer pathologischen Oxalatproduktion führen.
Das Management der Hyperoxalurie erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die Reduzierung der Oxalatproduktion und -akkumulation abzielt. Dies kann durch die Verwendung von Medikamenten wie Pyridoxin (Vitamin B6), das insbesondere bei PH1 wirksam sein kann, und durch Maßnahmen zur Erhöhung der Flüssigkeitsaufnahme zur Verdünnung des Urins und zur Förderung der Oxalatausscheidung erreicht werden. In schweren Fällen kann eine Nierenlebendtransplantation in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn ein fortschreitendes Nierenversagen vorliegt. Die Behandlung erfordert eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion und des Oxalatspiegels im Urin, um die Wirksamkeit der Therapie zu bewerten und Anpassungen vorzunehmen.