Gliedergürtelmuskeldystrophie (LGMD)

Hintergrund

Die Gliedergürtelmuskeldystrophie (LGMD) umfasst eine heterogene Gruppe von genetisch bedingten Erkrankungen, die primär durch fortschreitende Schwäche und Atrophie der proximalen Muskulatur der Schulter- und Beckengürtel charakterisiert sind. Die klinischen Manifestationen variieren erheblich in Abhängigkeit vom spezifischen Subtyp und Genotyp, wobei Symptome typischerweise in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter beginnen. Die Prävalenz der LGMD ist regional unterschiedlich, wobei einige Subtypen in bestimmten Populationen aufgrund von Gründermutationen häufiger sind. Die Vererbung kann autosomal-dominant oder autosomal-rezessiv erfolgen, abhängig vom spezifischen genetischen Defekt. Genetisch liegt der LGMD eine Vielzahl von Mutationen in Genen zugrunde, die für Proteine kodieren, die für die Struktur und Funktion der Muskelzellen wichtig sind. Dazu gehören unter anderem Mutationen in den Genen für Dystrophin, Sarkoglykane oder Dysferlin. Das Management der LGMD erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der Physiotherapie zur Verlangsamung des Fortschreitens der Muskelschwäche, orthopädische Hilfsmittel zur Unterstützung der Mobilität und gegebenenfalls kardiorespiratorisches Monitoring umfasst. Eine spezifische medikamentöse Behandlung ist derzeit für die meisten Subtypen der LGMD nicht verfügbar, jedoch sind verschiedene therapeutische Ansätze in der klinischen Erprobung, die auf die zugrundeliegenden genetischen und molekularen Pathomechanismen abzielen.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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