Die hereditäre Transthyretin-Amyloidose (hATTR) ist eine autosomal-dominante Erkrankung, die durch Mutationen im Transthyretin (TTR)-Gen verursacht wird. Diese Mutationen führen zur Bildung von fehlgefalteten TTR-Proteinen, die sich als Amyloid in verschiedenen Organen ablagern und zu einer progressiven Dysfunktion führen. Klinisch ist die hATTR durch eine heterogene Symptomatik gekennzeichnet, die häufig das periphere Nervensystem, das Herz und den Gastrointestinaltrakt betrifft. Zu den häufigsten Manifestationen gehören Polyneuropathie, Kardiomyopathie und autonome Dysfunktion. Die Prävalenz der Erkrankung variiert geografisch und ethnisch, mit einer höheren Inzidenz in bestimmten Populationen wie den Portugiesen, Schweden und Japanern.
Die Vererbung der hATTR erfolgt autosomal-dominant, was bedeutet, dass das Vorhandensein einer einzigen mutierten Kopie des TTR-Gens ausreicht, um die Krankheit zu verursachen. Die Penetranz ist jedoch variabel, und das Alter des Krankheitsbeginns sowie die Schwere der Symptome können selbst innerhalb derselben Familie stark variieren.
Auf genetischer Ebene sind über 130 Mutationen im TTR-Gen bekannt, die mit der Krankheit in Verbindung gebracht werden. Die häufigste Mutation ist Val30Met, die besonders in Endemiegebieten vorherrscht. Jede Mutation kann die Stabilität und die Tetramer-Struktur des TTR-Proteins unterschiedlich beeinflussen, was zu einer unterschiedlichen Neigung zur Amyloidbildung führt.
Das Management der hATTR umfasst eine Kombination aus symptomatischer Behandlung und krankheitsmodifizierenden Therapien. Zu den neueren therapeutischen Ansätzen gehören TTR-Stabilisatoren, die die fehlerhafte Faltung des TTR-Proteins verhindern, und RNA-Interferenz-Therapien, die die Produktion des mutierten Proteins reduzieren. Diese Behandlungen können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensqualität der Patienten verbessern.