Das kongenitale zentrale Hypoventilationssyndrom (CCHS), auch bekannt als Ondine-Syndrom, ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch eine unzureichende autonome Kontrolle der Atmung gekennzeichnet ist. Die meisten Betroffenen zeigen eine insuffiziente Atmungsreaktion auf Hypoxie und Hyperkapnie, besonders im Schlaf. Die klinischen Merkmale variieren stark, von lebensbedrohlichen Atemaussetzern bei Neugeborenen bis hin zu milderen Formen, die erst im späteren Kindesalter oder bei Erwachsenen diagnostiziert werden. Die Prävalenz von CCHS ist gering, mit geschätzten 1.000 bekannten Fällen weltweit, was jedoch auf eine Unterdiagnose hinweisen könnte.
Die Vererbung des CCHS erfolgt typischerweise autosomal-dominant, wobei die meisten Fälle auf Neumutationen im PHOX2B-Gen zurückzuführen sind. Dieses Gen spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des autonomen Nervensystems. Mutationen im PHOX2B-Gen, insbesondere Polyalanin-Repeat-Expansionen, sind stark mit der Pathogenese von CCHS assoziiert. Genetische Heterogenität ist vorhanden, und seltenere Fälle können durch Mutationen in anderen Genen verursacht werden, die ebenfalls mit der Funktion des autonomen Nervensystems in Verbindung stehen.
Das Management von CCHS erfordert eine lebenslange Überwachung und Unterstützung der Atmung, insbesondere während des Schlafs. Die Behandlung umfasst den Einsatz von Beatmungsgeräten, wie z.B. nächtliche Beatmung mittels Maske oder Tracheostomie. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Überwachung des kardiovaskulären Systems wichtig, da Patienten mit CCHS ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen haben. Interdisziplinäre Betreuung durch Pneumologen, Neurologen und Kardiologen ist für die optimale Behandlung und Überwachung dieser Patienten entscheidend.