CARASIL (Cerebral Autosomal Recessive Arteriopathy with Subcortical Infarcts and Leukoencephalopathy) ist eine seltene erbliche Erkrankung, die durch eine Mutation im HTRA1-Gen verursacht wird, welches für ein Serinprotease-Enzym kodiert. Diese Mutation führt zu einer Dysfunktion in der Regulation des TGF-β-Signalwegs, was eine progressive Schädigung der kleinen Blutgefäße im Gehirn zur Folge hat. Klinisch ist CARASIL durch frühe Symptome wie Migräne, gefolgt von motorischen und kognitiven Beeinträchtigungen sowie später durch eine allgemeine Verschlechterung der neurologischen Funktion gekennzeichnet. Bildgebende Verfahren zeigen typischerweise ausgedehnte Leukoencephalopathie und multiple lakunäre Infarkte.
Die Prävalenz von CARASIL ist besonders in Japan dokumentiert, aber weltweit sind nur wenige Fälle bekannt, was auf eine möglicherweise unterdiagnostizierte Bedingung hinweist. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, was bedeutet, dass zwei Kopien des mutierten Gens erforderlich sind, um die Krankheit zu manifestieren.
Das Management von CARASIL erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der symptomatische Behandlung der neurologischen Symptome, physikalische Therapie zur Erhaltung der Mobilität und psychologische Unterstützung umfasst. Aufgrund der genetischen Natur der Erkrankung und der spezifischen Pathophysiologie sind zielgerichtete therapeutische Ansätze, die auf den TGF-β-Signalweg abzielen, von wissenschaftlichem Interesse, jedoch derzeit noch nicht in der klinischen Anwendung etabliert. Die Betreuung von Patienten mit CARASIL erfordert eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Behandlungsstrategien, um die Lebensqualität so weit wie möglich zu erhalten und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.