Mitochondriales DNA-Depletionssyndrom 4 (MTDPS4)

Hintergrund

Das mitochondriale DNA-Depletionssyndrom 4 (MTDPS4), auch bekannt als Alpers-Huttenlocher-Syndrom, ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung, die sich vorwiegend in der Kindheit manifestiert. Die klinischen Merkmale umfassen eine Kombination aus psychomotorischer Retardierung, Epilepsie, und Leberversagen, die sich typischerweise in den ersten Lebensjahren entwickeln. Die Symptomatik kann jedoch erheblich variieren, wobei einige Patienten zusätzliche Merkmale wie Ataxie oder sensorineurale Hörminderung aufweisen. Die Prävalenz von MTDPS4 ist gering, genaue Zahlen sind jedoch aufgrund der Seltenheit der Erkrankung schwer zu bestimmen. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, was bedeutet, dass beide Kopien eines Gens in jedem Zelltyp mutiert sein müssen, um die Krankheit zu verursachen. Genetisch ist MTDPS4 mit Mutationen im POLG-Gen assoziiert, das für die DNA-Polymerase Gamma kodiert, ein Schlüsselenzym für die Replikation und Reparatur mitochondrialer DNA. Diese Mutationen führen zu einer signifikanten Reduktion der mitochondrialen DNA-Kopienzahl in betroffenen Geweben, was die zelluläre Energieproduktion beeinträchtigt und zu den vielfältigen Symptomen der Erkrankung beiträgt. Das Management von MTDPS4 erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die Linderung der Symptome und die Unterstützung der betroffenen Funktionen abzielt. Dies kann die Verwendung antikonvulsiver Medikamente zur Kontrolle von Anfällen, Ernährungsmanagement zur Unterstützung der Leberfunktion und physiotherapeutische Maßnahmen zur Förderung der motorischen Fähigkeiten umfassen. Eine frühzeitige Intervention kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, obwohl die Prognose generell als schlecht angesehen wird, insbesondere bei frühem Krankheitsbeginn.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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