Intrahepatische Cholestase

Hintergrund

Die intrahepatische Cholestase ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch eine gestörte Gallebildung oder -sekretion innerhalb der Leber gekennzeichnet ist, was zu einer Anhäufung von Gallensäuren im Lebergewebe und im Blut führt. Klinisch manifestiert sich die Erkrankung häufig durch Juckreiz, Gelbsucht und erhöhte Leberenzyme. Die Prävalenz variiert stark, abhängig von der spezifischen genetischen Form der Cholestase und der geografischen bzw. ethnischen Population. Die Vererbung kann autosomal-rezessiv oder autosomal-dominant sein, wobei die genetische Basis oft durch Mutationen in Genen bedingt ist, die für Proteine kodieren, die an der Bildung und dem Transport von Gallensäuren beteiligt sind. Beispiele hierfür sind Mutationen im ABCB11-Gen, das für das Gallensalz-Exportpumpprotein BSEP kodiert, oder im ABCB4-Gen, das für das Phospholipid-Transporter MDR3 kodiert. Das Management der intrahepatischen Cholestase zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Dies kann den Einsatz von Ursodesoxycholsäure zur Förderung des Gallenflusses, den Einsatz von Medikamenten zur Linderung des Juckreizes und diätetische Anpassungen umfassen. In schweren Fällen oder bei spezifischen Formen wie der progressiven familiären intrahepatischen Cholestase kann eine Lebertransplantation in Betracht gezogen werden. Die genaue Kenntnis der genetischen Ursache ist entscheidend für die Prognose und das Management, da einige genetische Varianten mit einem höheren Risiko für Leberzirrhose und hepatozelluläres Karzinom verbunden sind.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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