Usher-Syndrom (USH)

Hintergrund

Das Usher-Syndrom (USH) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die durch eine Kombination von Hörverlust und einer fortschreitenden Augenerkrankung, der Retinitis pigmentosa, charakterisiert ist. Die klinischen Merkmale variieren je nach Subtyp des Syndroms, wobei USH Typ I durch angeborenen, tiefgreifenden Hörverlust und vorzeitigen Beginn der Retinitis pigmentosa gekennzeichnet ist. Typ II zeigt einen moderaten bis schweren Hörverlust mit späterem Beginn der Retinitis pigmentosa, während Typ III durch einen progredienten Hörverlust und eine variable Zeit des Beginns der Retinitis pigmentosa charakterisiert ist. Die Prävalenz des Usher-Syndroms variiert weltweit, jedoch wird geschätzt, dass etwa 4 bis 17 pro 100.000 Personen betroffen sind. Die Vererbung des Usher-Syndroms erfolgt autosomal-rezessiv, was bedeutet, dass beide Kopien eines Gens in jedem Zelltyp mutiert sein müssen, um die Krankheit zu manifestieren. Genetisch ist das Usher-Syndrom durch Mutationen in mehreren Genen bedingt, die für Proteine kodieren, die in den Sinneszellen des Innenohrs und der Retina eine Rolle spielen. Bisher wurden mindestens 11 Gene identifiziert, die mit dem Usher-Syndrom assoziiert sind, darunter MYO7A, USH2A und CDH23. Das Management des Usher-Syndroms erfordert eine multidisziplinäre Betreuung, die Audiologen, Ophthalmologen und genetische Berater umfasst. Die Behandlung konzentriert sich auf die Maximierung der sensorischen Funktionen und die Unterstützung der Patienten bei der Anpassung an die sensorischen Einschränkungen. Fortschritte in der Gentherapie und anderen molekularen Behandlungsstrategien bieten potenzielle neue Therapieansätze, die jedoch noch weiter erforscht werden müssen.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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