Lissenzephalie (LIS)

Hintergrund

Lissenzephalie, charakterisiert durch eine „glatte“ Hirnoberfläche resultierend aus einer gestörten neuronalen Migration, manifestiert sich typischerweise durch schwere psychomotorische Retardierung, Epilepsie und charakteristische kraniofaziale Dysmorphien. Die klinischen Merkmale variieren je nach spezifischem genetischen Subtyp und Schweregrad der kortikalen Fehlbildungen. Die Prävalenz ist relativ niedrig, jedoch schwer zu quantifizieren aufgrund der Variabilität und der partiellen Überlappung mit anderen neuronalen Migrationsstörungen. Die Vererbung kann autosomal-rezessiv oder X-gebunden sein, abhängig vom betroffenen Gen. Genetisch ist Lissenzephalie häufig mit Mutationen in den Genen LIS1 (PAFAH1B1), DCX und ARX assoziiert, wobei Mutationen in LIS1 und DCX vorwiegend zu klassischer Lissenzephalie führen, während ARX-Mutationen mit dem X-gebundenen Subtyp in Verbindung stehen. Das Management der Lissenzephalie erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die Kontrolle von Epilepsie, die Behandlung von Ernährungsproblemen und die Unterstützung der motorischen Fähigkeiten ausgerichtet ist. Frühzeitige Interventionen in Form von Physiotherapie und ergotherapeutischen Maßnahmen sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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