CHARGE-Syndrom

Hintergrund

Das CHARGE-Syndrom ist eine komplexe genetische Erkrankung, die durch eine Vielzahl von klinischen Merkmalen gekennzeichnet ist, darunter Kolobome, Herzfehler, Atresie der Choanen, Wachstums- und Entwicklungsverzögerungen, genitale Anomalien und Ohranomalien, die häufig mit Hörverlust verbunden sind. Die Prävalenz des CHARGE-Syndroms wird auf etwa 1:10.000 bis 1:15.000 Lebendgeburten geschätzt. Die Vererbung des Syndroms erfolgt typischerweise autosomal-dominant, wobei die meisten Fälle auf neue Mutationen im CHD7-Gen zurückzuführen sind, das auf Chromosom 8q12 lokalisiert ist. Mutationen in diesem Gen stören die Chromatin-Modifikation, was zu einer breiten Palette von Entwicklungsstörungen führt. Das Management des CHARGE-Syndroms erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der auf die spezifischen Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Dies umfasst regelmäßige Überwachung und Behandlung von Herzfehlern, Unterstützung bei Hör- und Sehproblemen, chirurgische Interventionen zur Korrektur von körperlichen Anomalien, sowie therapeutische Maßnahmen zur Förderung der motorischen und sprachlichen Entwicklung. Frühzeitige Intervention und individuell angepasste Therapiepläne sind entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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