Sideroblastische Anämien (SIDBA) sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch das Vorhandensein von Ringsideroblasten im Knochenmark charakterisiert sind, welche Eisen in den Mitochondrien um den Zellkern der Erythroblasten akkumulieren. Klinisch manifestieren sich diese Anämien durch eine mikrozytäre, hypochrome Anämie, begleitet von variablen Symptomen wie Müdigkeit, Blässe und bei schweren Formen auch Herzinsuffizienz und Lebervergrößerung. Die Prävalenz der erblichen Formen von SIDBA ist gering, jedoch sind erworbene Formen, insbesondere als sekundäre Anämie im Rahmen von myelodysplastischen Syndromen, häufiger.
Die Vererbung kann X-chromosomal-rezessiv, autosomal-rezessiv oder autosomal-dominant erfolgen, abhängig von der spezifischen genetischen Ursache. Mutationen in Genen, die für Proteine kodieren, welche an der Häm-Synthese beteiligt sind, wie z.B. ALAS2 oder SLC25A38, führen zu den hereditären Formen. Bei erworbenen Formen spielen oft somatische Mutationen eine Rolle.
Die genetische Basis umfasst eine Vielzahl von Mutationen, die die Eisenhomöostase und die mitochondriale Funktion beeinträchtigen. Diese genetischen Veränderungen führen zu einer ineffektiven Erythropoese und einer gestörten Eisenverwertung, was die charakteristische Eisenüberladung in den Mitochondrien zur Folge hat.
Das Management von Patienten mit SIDBA erfordert eine spezifische Behandlung, die auf die Art der Anämie und die zugrunde liegenden Ursachen abgestimmt ist. Therapeutische Ansätze umfassen Eisenchelatoren zur Behandlung der Eisenüberladung, Vitamin B6 (Pyridoxin), das insbesondere bei Patienten mit ALAS2-Mutationen wirksam ist, und in schweren Fällen die Überlegung einer Knochenmarktransplantation. Die Behandlung zielt darauf ab, die Anämie zu korrigieren, die Eisenüberladung zu kontrollieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.