Shwachman-Diamond-Syndrom (SDS)

Hintergrund

Das Shwachman-Diamond-Syndrom (SDS) ist eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung, die primär das Knochenmark, den Pankreas und das Skelettsystem betrifft. Klinisch ist SDS durch eine exokrine Pankreasinsuffizienz, Knochenmarkdysfunktion, die zu einer Neutropenie führen kann, und Skelettanomalien charakterisiert. Patienten zeigen oft eine Gedeihstörung und sind anfällig für Infektionen. Die Prävalenz von SDS ist gering, jedoch nicht genau definiert, mit einer geschätzten Inzidenz von etwa 1 zu 75.000 Geburten. Die Vererbung des Syndroms erfolgt autosomal-rezessiv. Genetisch ist die Erkrankung hauptsächlich mit Mutationen im SBDS-Gen assoziiert, das auf Chromosom 7 lokalisiert ist. Dieses Gen spielt eine wesentliche Rolle in der Ribosomenbiogenese und Zellteilung. Mutationen führen zu einer gestörten Funktion der Ribosomen und beeinträchtigen die Zellviabilität in verschiedenen Geweben. Das Management von SDS erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der die Überwachung und Behandlung der hämatologischen, gastroenterologischen und orthopädischen Komplikationen umfasst. Die Behandlung kann eine Enzymersatztherapie für die Pankreasinsuffizienz, Antibiotika zur Infektionsprävention und gegebenenfalls eine hämatopoetische Stammzelltransplantation einschließen, abhängig vom Schweregrad der Knochenmarkdysfunktion. Regelmäßige Überwachung und frühzeitige Intervention sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Komplikationen zu minimieren.

Analyse

Exomsequenzierung mittels Next-Generation-Sequencing (NGS). Auswertung der indikationsspezifischen Gene auf Basis von OMIM (https://www.omim.org/), Genomics England PanelApp (https://panelapp.genomicsengland.co.uk/) sowie Human Phenotype Ontology Begriffen (https://hpo.jax.org/app/).

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