Dyskeratosis congenita (DKC) ist eine genetisch bedingte Multisystemerkrankung, die durch eine Trias aus retikulärer Hautpigmentierung, Nageldystrophie und oralen Leukoplakien charakterisiert ist. Die klinischen Merkmale können variabel sein, aber häufig betreffen sie das hämatopoetische System, das Hautintegument und die Schleimhäute. Patienten mit DKC zeigen eine erhöhte Prädisposition für Knochenmarkversagen, Myelodysplastisches Syndrom und verschiedene Arten von Karzinomen, insbesondere an Haut und Schleimhäuten. Die Prävalenz von DKC ist gering, jedoch nicht genau definiert, da viele Fälle möglicherweise unerkannt bleiben oder als andere Erkrankungen fehldiagnostiziert werden.
Die Vererbung von DKC kann X-chromosomal-rezessiv, autosomal-dominant oder autosomal-rezessiv erfolgen, abhängig von der spezifischen genetischen Mutation. Mutationen in den Genen DKC1, TERC, TERT, und anderen, die mit Telomererhalt und -funktion assoziiert sind, wurden bei betroffenen Individuen identifiziert. Diese genetischen Veränderungen führen zu einer gestörten Telomerstruktur und -funktion, was die Pathogenese der Erkrankung unterstreicht.
Das Management von DKC erfordert eine multidisziplinäre Betreuung, die auf die spezifischen Symptome und Komplikationen des einzelnen Patienten abgestimmt ist. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von hämatologischen Anomalien ist entscheidend, um das Überleben zu verbessern. Die Überwachung und gegebenenfalls Behandlung von pulmonalen und hepatischen Komplikationen sowie von Dysfunktionen anderer Organsysteme sind ebenfalls wichtig. Die Betreuung von Patienten mit DKC sollte auch psychosoziale Unterstützung umfassen, da die Krankheit eine erhebliche Belastung für die Betroffenen und ihre Familien darstellen kann.